Raum 10, Vitrine 126
Metall, Knochen
Nordküste von Peru
1250 n.Chr. – 1532 n.Chr.
ML100679, ML101604, ML101614, ML101616, ML500089, ML500092.
Im alten Peru praktizierten verschiedene Kulturen Schädelöffnungen/Trepanationen. Es handelte sich dabei um ein chirurgisches Verfahren, um Hämatome oder Knochenstücke eines frakturierten Schädels zu entfernen, die wahrscheinlich während eines rituellen Kampfes oder eines kriegerischen Aufeinandertreffens entstanden. Es wurde ebenso durchgeführt, um Schmerzen zu lindern oder andere Probleme, die in Zusammenhang mit dem Kopf standen, zu beheben. Die trepanierten Schädel weisen Knochenregenerationen nach der Operation auf. Dies lässt darauf schließen, dass einige Individuen die Prozedur überlebten. Verschiedene Werkzeuge wurden für die Trepanation genutzt; darunter Obsidianmesser (natürliches Glas) oder Metallmesser (Kupfer- oder Kupferlegierungen).
Es wurden ebenfalls Schädel verformt, um so eine spezielle Kopfform zu erhalten, die das Individuum einer sozialen Gruppe zuordnete und so seine Identität markierte.
Messer aus Kupfer; (1) Schädel eines weiblichen Erwachsenen mit Schädeldeformation und Trepanation durch Bohrung im linken Scheitelbein, ohne Knochenregeneration; (2) Schädel eines männlichen Erwachsenen mit verschiedenen geheilten Frakturen im Gesicht- und Kopfbereich; gewöhnlich bei zwischenmenschlichen Kämpfen mit Schlagwaffen. Weist Trepanation durch Bohrung im rechten Scheitelbein mit Knochenregeneration auf, was darauf hinweist, dass das Individuum die Schädelöffnung überlebte.