Raum 11, Vitrine 139
Metall
Nordküste von Peru
Formative Epoche (1250 v.Chr.– 1 n.Chr.)
ML100841-ML100845, ML101555-ML101559, ML101561.
Seit frühester Zeit begannen die religiösen und politischen Herrscher der präkolumbischen Gesellschaften ihre Körper zu verzieren. Insbesondere der Kopf und der Hals wurden mit verschiedenen Ornamenten wie Nasenschmuckstücken, Kronen und Ohrpflöcken geschmückt. Auf diese Weise demonstrierten sie ihren Status, ihre privilegierte Position und ihren heiligen Ursprung. Aber diese Verzierungen dienten keinesfalls als „Verkleidung“, sondern erlaubten demjenigen, der sie trug, einen anderen Körper und eine andere Persönlichkeit anzunehmen. Durch diese Elemente verwandelten sich die Würdenträger spirituell und körperlich. Sie näherten sich ebenso einigen Tieren an, die dank ihrer Kräfte als besonders angesehen wurden.
Bei den formativen Grabbeigaben hebt sich besonders die stete Repräsentation von Vögeln oder Elementen in Federform und Federbüscheln hervor. Diese könnten andeuten, dass die Herrscher oder Priester sich in Vogel-Menschen „verwandelten“ und so eine heilige Natur erwarben.
Einige dieser Ornamente waren speziell zum Zweck als Grabbeigabe hergestellt, so zum Beispiel das Pektoral, das fast zwei Kilogramm wiegt.